Es gibt viele verschiedene Krankheiten die unter den Begriff einer rheumatischen Erkrankung fallen. Rheumatoide Arthritis ist die bekannteste Art, es gibt in Deutschland über 500.000 Betroffene. Fast die Hälfte aller über 60 Jährigen ist davon betroffen. Es gibt mehrere Behandlungsmöglichkeiten, die das Leben der Patienten stark beeinflusst. Außerdem haben die meisten Rheuma-Medikamente oft viele Nebenwirkungen. Hier könnte Medizinisches Cannabis eine verhältnismäßig nebenwirkungsarme Möglichkeit sein. Menschen haben schon seit hunderten von Jahren Hanf zur Linderung der Gelenkschmerzen genutzt. Nur leider ist dies in Vergessenheit geraten, doch Hanf ist eine tolle Möglichkeit um Schmerzen usw. zu behandeln.
Was ist Rheuma?
Wie bereits gesagt bezeichnet “Rheuma” mehr als 100 rheumatische Erkrankungen. Alle sind Ergebnisse von Entzündungen. Man differenziert zwischen entzündlichen und degenerativen rheumatischen Erkrankungen. Zu letzterem gehören zum Beispiel Spondylose und Arthrose. Schuld an der Schädigung der Gelenke und des Gelenkknorpels ist häufig der normale Alterungsprozess des Menschen. Oder er lässt sich auf Über- und Fehlbelastungen zurückführen. Es kann ebenfalls die Folge einer Vorerkrankung sein.
Entzündliche rheumatische Erkrankungen:
Zu dieser Art von Erkrankungen zählen beispielsweise rheumatoide Arthritis, Psoriasisarthritis, Kollagenosen und so weiter (Spondyloarthropathien, Morbus Bechterew, Lyme-Arthritis, Gefäßentzündungen…). Aber diese Krankheiten betreffen nicht nur Gelenke und die Wirbelsäule, sondern auch Gefäße und das Bindegewebe. Manchmal ist es sogar möglich dass die Erkrankung das Nervensystem, Blutbild, Organe und die Haut betrifft.
Welche Ursachen hat Rheuma und wie entsteht es?
Die Ursache bei den degenerativen Erkrankungen liegt bei dem Ungleichgewicht bei der Belastungsfähigkeit des Gelenkes und einer Über- und Fehlbelastung. Bei den entzündlichen rheumatischen Erkrankungen ist der Auslöser nicht bekannt. Die Forscher denken, dass es genetisch bedingt ist und dass das körpereigene Immunsystem Antikörper gegen den eigenen Körper bildet. Sobald die Gefäße oder das Bindegewebe betroffen sind, bildet der Körper auf den Zellen HLA-Rezeptoren, dies ist falsch und sind ein feindliches Angriffsziel des Immunsystems.
Der Grund für Rheuma bei Stoffwechselkrankheiten, ist der Mangel an Kalzium und Vitamin D oder der Überfluss an Harnsäure. So verändern sich ebenfalls die Knochen.
Die Symptome:
Rheumapatienten haben Gelenk-, Bänder-, Muskel- und Sehnenschmerzen. Natürlich variiert die Art der Beschwerden je nach Erkrankung.
Hier nun die 4 bekanntesten Rheumatischen Erkrankungen mit ihren Symptomen:
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Arthrose:
- Anfangs: druckempfindliche Gelenke, eingeschränkte Bewegungsabläufe, Morgensteifigkeit der Gelenke für kurze Zeit die nach aufwärmen weggeht, nicht so belastbare Gelenke, knirschende/knackende Laute beim Bewegen der Gelenke, Wetterempfindlichkeit
- Im Spätstadium: komplett steife Gelenke, aufgrund abgeriebener Knorpelschicht
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Rheumatoide Arthritis:
- Anfangs: Gelenkschmerzen in der Nacht, Morgens steife Gelenke oder Schmerzen (ungefähr 1 Stunde), Erschöpfungsgefühl, angeschwollene Gelenke (oft die Finger), generelles Krankheitsgefühl
- Im Spätstadium: Rheumaknoten, An den Fingern sind Verformungen
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Spondylose:
- Anfangs: verspannte Muskeln, im Hals oder in der Lendenwirbelsäule ziehende oder stechende Schmerzen, Falsche Empfindung von Schmerzen, gestörte Blasenfunktion, Erscheinungen von Lähmung, Eingeschränkte Bewegungen
- Im Spätstadium: Verlagerter Schwerpunkt des Oberkörpers nach vorne, Veränderung der Wirbelsäule (osteochondrotische Veränderungen)
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Morbus Bechterew
- Anfangs: gerötete, lichtempfindliche, schmerzende Augen, Entzündete Schleimbeutel und Sehnen, Schmerzen bei Druck, Kreuzschmerzen (tiefsitzend), Entzündungsschmerzen in Schüben, Schmerzen unter der Fußsohle (Fersensporn)
- Im Spätstadium: Versteifung der Wirbelsäulengelenke, Schmerzen der ganzen Wirbelsäule
Die Diagnostik:
Aufgrund der Diversität der Rheuma-Erkrankungen gibt es verschiedene Maßnahmen um die Krankheiten zu diagnostizieren. Oft wenden sich die Betroffenen als erstes an ihren Hausarzt um mit ihm ein ausführliches Gespräch zu führen. Wenn nun der Verdacht auf eine Erkrankung im rheumatischen Bereich besteht, gibt es eine Checkliste die der Arzt durchgeht. Schlussendlich werden labortechnische Untersuchungen oder ein Scan durchgeführt um den Verdacht zu bestätigen.
Die Behandlung:
Leider ist Rheuma heutzutage immer noch nicht heilbar, das Ziel der Behandlung ist lediglich die Verzögerung des Krankheitsverlaufs und die Linderung der Schmerzen. Weil jeder Patient unterschiedlich ist, muss für jeden einzelnen eine abgestimmte Therapie entwickelt werden. Einen Soforteffekt sollen Schmerzmedikamente und entzündungshemmende Medizin bewirken (Basistherapie). Auf Langzeitige Sicht verordnen Ärzte krankheitsmodulierende Medikamente. Meistens kombiniert man die Beiden Therapiemöglichkeiten.
Medikamente mit Kortison:
Kortison ist eine der besten Möglichkeiten um akute Entzündungsschübe zu behandeln, doch die Wirkung trifft erst nach einigen Stunden ein. Man nimmt Kortison in Tabletten- oder in Injektionsform ein, das heißt eine Spritze direkt in das Gelenk.
Die Basistherapie:
Bei der Basistherapie verabreicht man Arzneimittel welche die Entzündungen in gewissem Maße aufhalten sollen (z.B. Chloroquin, Leflunomid, Methotrexat, Sulfasalazin). Diese Mittel haben sogar Langzeitwirkungen, wirken aber erst nach ein paar Wochen. Das Problem ist leider nur, dass das Immunsystem dadurch geschwächt wird und das Risiko für Infektionen natürlich steigt. Deswegen ist eine kontrollierte Betreuung des Arztes nötig und der Patient muss sich der Risiken bewusst sein.
Eine neue Art der Medikamente wäre Biologika. Es sind grob gesagt gentechnisch hergestellte Eiweißsubstanzen, die gezielt die Botenstoffe eliminieren sollen, welche die Entzündungen fördern. Leider ist auch hier das Risiko der Infektionen hoch. Beispiele für zugelassene Mittel wären Inflectra, Benepali und Remsima. Doch die Wirkungen auf längere Zeit gesehen sind noch nicht erforscht, weshalb diese Medikamente nur bei Patienten verwendet werden, bei denen andere Medizin nicht gut funktioniert.
Operationen?
Bei manchen Fällen sind Operationen oder vorbeugende Eingriffe sinnvoll. Im Anfangsstadium wird oft entzündetes Gewebe entfernt, um die funktionierenden Gelenke zu erhalten. In den schlimmsten Fällen von Gelenkschädigung setzt man eine Prothese für das Gelenk ein. So werden schmerzen gelindert und die Funktion wird zum Teil erhalten. Die Risiken bei Operationen liegen hier ebenfalls bei Infektionen (wegen der Medikamente) und Wundheilungsstörungen.
Weitere Therapiemöglichkeiten:
Weitere Möglichkeiten die Rheumatischen Erkrankungen zu Therapieren wären beispielsweise Ergotherapie sowie Krankengymnastik, um die Muskeln zu stärken und Mobilität zu verbessern. Manchmal machen Patienten eine Psychotherapie um mit ihren Schmerzen und dem Wissen über die Krankheit besser umgehen zu können. Viele Leute vertrauen ebenfalls auf Akupunktur und ähnliche Naturheilverfahren.
Ein wichtiger Punkt: Ernährung!
Mit der sogenannten entzündungshemmenden Ernährung, lassen sich die Symptome ebenfalls lindern. Es gibt sogar Studien die dies bestätigen. Betroffene sollen Vitamine, Mineralstoffe, Pflanzenstoffe und Spurenelemente einnehmen. Für die Stärkung des Immunsystems sollte man Vitamin D zu sich nehmen, es ist sogar bekannt dass Patienten einen einen Mangel des Vitamins haben. Genauso wichtig sind die Omega-3-Fettsäuren. Hanföl und Hanfsamen enthalten beide alle dieser wichtigen Stoffe und sind somit perfekt für Rheuma-Patienten geeignet. Außerdem sollten Zwiebeln, Brokkoli, Spinat, Kirschen, Zitronen, Papaya, Knoblauch und Blaubeeren eine Wirkung haben die entzündungshemmend ist.
Nun zu medizinischem Cannabis!
Vor allem der Wirkstoff CBD (Cannabidiol) der in Cannabis enthalten ist, hat entzündungshemmende Eigenschaften. Mehrere Studien belegen, dass CBD Arthritis reduzieren. Dies wurde an Mäusen getestet und die Entzündung reduzierte sich um 50%. Eine Studie in London konnte beweisen, dass der Cannabisextrakt Sativex tatsächlich die Schmerzen der 58 Patienten lindern und ihre Beweglichkeit verbesserte.
Weitere Informationen liefert eine Studie der Uni von Calgary, die zeigte das der Rezeptor CB1 ein wichtiger Punkt ist um die Schmerzen von Rheuma zu kontrollieren.
Der Körper hat ein Endocannabinoidsystem, welches Teil des Nervensystems ist. Forscher haben bewiesen, dass Medikamente mit Cannabis die Rezeptoren dieses Systems beeinflussen können und somit Schmerzen lindern und Entzündungen hemmen. Viele Leute sind überzeugt von der positiven Wirkung von Cannabis auf ihre Erkrankung.
Einnahme Methoden bei Cannabis
Die Methoden sind unterschiedlich, es gibt Cannabis als Medikament, Öl, Cannabisblüten, Essware und Cannbisextrakte zum inhalieren. Sogar Salben mit Cannabinoiden wurden entwickelt, mit ihnen können Patienten die schmerzenden Bereiche eincremen. Diese Salben haben einen sehr guten Ruf, sie enthalten viel CBD und sind deshalb nicht illegal, machen ebenfalls nicht high.
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Erlaubnis für Medizinalhanf:
Früher brauchte man eine Ausnahmeerlaubnis vom BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte), damit man Medizinisches Cannabis per Rezept erhalten durfte. Dies ist seit dem Jahr 2017 nun aber anders, man kann nun nämlich Medizinalhanf für Therapiezwecke verordnet bekommen. Ärzte dürfen Cannabisextrakte und Cannabisblüten per Rezept verschreiben. Diese Substanzen bleiben trotzdem in Deutschland illegal.
Es ist seit hunderten von Jahren bekannt, dass Hanf den Erkrankten geholfen hat und heutzutage belegen viele Studien, dass Cannabis Entzündungen und Schmerzen entgegenwirkt. Viele Patienten setzen sogar jetzt schon Medizinalhanf als Alternative zu den herkömmlichen Medikamenten oder nur als Ergänzung ein.